Eine Busfahrt von Ramallah nach Jerusalem im Januar 2015: Im dämmernden Abendlicht schwirren auf der Palästinensichen Seite der Grenze eine vielzahl an Schildern und Werbetafeln am Busfenster vorbei, in diesem Film durch die formelle Dreiteilung der Bildebene zur überfordernden visuellen kakaphonie verdichtet. Die Straße ist ein Fluss, an dem Augen vorbeitreiben und Aufmerksamkeit eine eigene Form der Währung. An der Grenze kommen die drei Bildstreifen Wieder zusammen und konzentrieren sich, nur um sich bei Wiederaufnahme der Fahrt erneut voneinander zu lösen. Mit dem einsetzen der Nacht verschwindet das außen, und auch die Visuelle Sprache der Stadt, die nun die eines erste-Welt-Landes ist wird ruhiger und aufgeräumter. Die Straße hat hier die Hauptfunktion Transport und schlängelt sich an suburbanen Vororten vorbei. Reflexionen der Mitreisenden erscheinen in der Scheibe und der nächtliche Bus wird bis zur Endstation zum privaten Raum.